Gedichte

Der Bote
von Daniel

Des Boten Füße wiegen schwer
Bringt er dem König schlechte Mär
Hingegen federleicht sie sind
Wenn er just diesem Gutes künd

Der Pinguin
von Daniel und TJ

Ein Pinguin ist keine Ente,
Weil er sonst nämlich fliegen könnte.

Hestia und Vesta
von Daniel

Wir halten nichts von Schweinkram
Wir, die wir zusammen
Den heiligen Flammen
Entstammen
Bleiben lieber gemeinsam
Einsam

Das Elektron
von Daniel

Es ist nicht groß, wohl eher klein
Und überdies meist noch allein.
Kein Wunder, dass der Forscher rief:
„Oh Himmel, ist das negativ!“

An Halloween zur Geisterstunde
von TJ

An Halloween zur Geisterstunde
Machen Geister ihre Runde.
Schreckgespenster, böse Schatten,
schleichen leis‘ durch die Rabatten.
Hexen, Zombies und Piraten
Pilgern durch des Nachbarn Garten.
Teufelsengel, Elfen, Feen
Sind dann überall zu sehen.
Wo wollen die bloß alle hin?
Was wollen sie bezwecken?
Sie folgen mir, der Königin,
Verbreiten Angst und Schrecken.
Wir feiern heut mein Auferstehen
Vor einundzwanzig Jahren.
Jetzt trinkt, ihr Gäste, lasst euch gehen!

Die Katze
von Daniel

Es liegt daheim auf der Matratze
Ein Stubentiger - eine Katze
Ihr Magen knurrt, denn Hunger hat'se
Und mit vom Gähnen verzerrter Fratze
Erhebt sie sich von ihrem Platze
Streckt sich, leckt sich ihre Tatze
Futtert ihr Futter mit Geschmatze
Auf dass sie gesättigt weiterratze

Die Scheidungsstory
von TJ

Es war vor gar nicht langer Zeit,
da hat ein Mann 'ne Frau gefreit.
Sie lebten glücklich und zufrieden,
doch wurden trotzdem bald geschieden,
weil Jim, das ist der Ehemann,
'ne Beziehung mit Andreas begann.
Aber ohne es zu wissen,
hat sich Jim auch selbst beschissen.
Denn Andreas, der Casanova,
hatt' 'ne Affäre mit Debora,
die schon erwähnte Frau von Jim.
Doch das war gar nicht mal so schlimm.
Es führte dann zum Flotten Dreier,
doch wurde trotzdem nur zum Zweier.
Denn Jim hatte 'ne Allergie
gegen Andreas' Kolibri.
Er kriegte sofort Atemnot,
und nach 'ner Stunde war er tot-
geglaubt, doch er kam zu sich hinterm Haus.
So stieg er aus dem Müll, in dem er lag, heraus,
machte sich auf zu sei'm Notar,
wo seine Scheidungsakten liegen,
und ging damit zu Debora,
um eine Unterschrift zu kriegen.
Verdutzt, dass Jim da vor ihr stand,
von dem sie glaubt' er sei verschieden,
nahm sie 'nen Schreiber in die Hand
und hat damit unterschrieben.

Was wurde nun aus Mann und Frau,
die sich soeben trennten?

Sie starben bald durch HIV,
weil sie mit AIDS-Erkrankten pennten.

Ein Leben zu zweit
von TJ

Ein Leben gemeinsam, ein Leben zu zweit
Ein Leben voll Freude, voll Heiterkeit

Ein Leben mit guten und schlechten Tagen
Ein Leben mit Zweifeln, ein Leben mit Fragen

Ein Leben mit Ruhe, ein Leben mit Spaß
Ein Leben voll Liebe, Vertrauen und Verlass

Ein Leben in Zukunft, fürs Leben bereit
Für ein Leben gemeinsam, ein Leben zu zweit.

Die Legende vom Eichhorn
von Daniel

Es war einmal vor eintausend Jahren
Als deutsche Wälder noch Wälder waren
Und tief im größten von eben diesen
Fernab von Feldern und offenen Wiesen
Da hauste ein Untier, schnell, groß und laut
Ein jeder erschrak, der es einst geschaut

Dieses Wesen ist groß wie ein Baum
Stark wie ‘ne Eiche – man glaubt es kaum
Und auf seinem Haupte, an der Stirne ganz vorn
Prangte ein langes und prächtiges Horn

So ward es gefürchtet und ständig allein
Doch wollte es nicht mehr so einsam sein
Aber Freunde zu finden ist nicht grade leicht
Wenn zum Verjagen der Anblick schon reicht
So verfluchte es sich und seine Gestalt
So laut, dass es den ganzen Wald hindurch hallt

Am nächsten Tage, nach langer Nacht
Ist es benommen aufgewacht
Und als es an sich dann hinunter sieht
Wusste es nicht mehr, wie ihm geschieht
Die Füße so winzig, die Pranken so zart
Der Schwanz ist jetzt buschig und ziemlich behaart

Das süße Ausseh’n macht einiges her
Freunde finden ist nun nicht mehr schwer
Fröhlich pfeifend beginnt es den Tag
Als Eichhörnchen, ein Tier, das jeder gern mag

Schultag
von Daniel

Mein Kopf wird schwer, die Zeit verrinnt,
Hab schon vergessen, weshalb wir müde sind.
Einsam sitzt ein jeder für sich,
Es gibt nur uns, nur dich und mich.
Still schweigend schauen wir hinaus,
Sehen die Sonne, wärn so gern zu Haus.
Nichts, was uns von hier erlöst,
Für uns den Vormittag versüßt.
Woche um Woche, Tag für Tag,
Sitzen unsere Zeit wir ab.
Es gibt so vieles, was uns lieber wär,
Doch tun wir’s nicht, wir tun uns schwer
Und klagen über unser Leid,
Die monotone Hörigkeit.
Resigniert denken wir nicht mal daran,
Aufzuhörn, zu fliehn und dann
Des freien Lebens uns zu freun.

... und dann war sie tot
von Daniel

Neulich bin ich mit meiner Freundin auf der Kirmes gewesen
Da hat ihr ne Dame aus der Hand vorgelesen
Es war nicht schlecht, was sie für fünf Euro bot
Sie sagte, sie stürbe ... und dann war sie tot

Hofstaat
von Daniel

Wer war dem König treu ergeben
Riskiert im Notfall auch sein Leben
Und wirkt durchs Training immer fitter?
Der Ritter.

Wer hatte für jeden ein gutes Wort
Und betete in einem fort?
Von der Kanzel predigt, aus der Bibel liest er
Der Priester.

Wer brachte den König oft zum Lachen
Und liebte das Faxen- und Späßemachen?
Jemand, der gegen Bezahlung doof war
Der Hofnarr.

Wer war dem König eng vertraut
Wer war es, den er gern geschaut
Aber niemals mitnahm in die Messe?
Seine Mätresse.

Natural
von Daniel

Teaching is hard stuff to do
For everyone, not just for you
But what about the cangoroo?
It has no teacher, has no master
But jumps so fast and even faster
Can’t we do it that way, too?

Der (verhängnisvolle) Fungus
von Daniel

Es geht ein Mann durch Feld und Flur
Auf Wanderschaft in der Natur
Doch alsbald drückt sein Darm gar sehr
Drum sagt er sich: "Den mach ich leer."
Doch will er nicht, dass man ihn sieht
Weshalb er in den Wald entflieht
In diesem ging das Licht fast unter
Trotzdem Knopf auf - Hose runter
Doch da hat er sich grob verschätzt
Und - fump - auf einen Pilz gesetzt

Der Lord (Teil I)
von Daniel

Macht Bahn dem Lord, er schreitet heran;
Ein jeder beugt sich so tief er es kann.
Majestätisch ist er, keine Frage.
Sein Schloss hat eine gute Lage:
Mit Blick aufs Meer und dicht am Zentrum,
Doch ohne Bahnverbindung, sei’s drum.

Blick ins Paradies
von Daniel

Ich schaute in den Himmel -
So unbeschreiblich schön
Und wusste, so was schönes
Würd' ich nie wieder sehn.

Ein Bild für mich alleine
Von Gott, dem Herrn, gemalt;
Die untergeh'nde Sonne
In meinem Herzen strahlt.

Die Wolken leuchten golden,
Zerstreuen sich im Wind.
Glücklich blick' ich ihnen nach
Bis sie verschwunden sind.

Ein Sinnbild für die Erde
Wie er sich's einst gedacht;
Ein Bild für mich alleine
Von Gott, dem Herrn, gemacht.

Zu spät
von Daniel

Mein Leben lang war ich einsam,
Mein Leben lang hatte ich’s schwer.
Ans Grab nun bringen sie Blumen.
Warum nur? Ich brauch sie nicht mehr.

Road Tripping
von TJ

Wenn Langeweile dich befällt
und dir dein Leben so nicht passt,
dann steig ins Auto, fahr raus in die Welt,
sofern du 'ne Fahrerlaubnis hast.

Hast du die Prüfung stets verkackt,
oder bist du einfach zu jung?
Dann such dir nen Freund, der dir behagt,
einen mit Fahrgenehmigung.

Macht euch ein Lunchpaket zurecht,
brennt euch 'ne gute CD.
Ein voller Tank ist auch nicht schlecht,
ebenso Geld im Portmonee.

Seid ihr dann fertig für die Fahrt,
doch ein Auto habt ihr keins,
dann geht zum Autoschiebersyndikat,
oder klaut euch selber eins.

Voller Elan wird losgerollt.
"Auf gehts zur Autobahn!"
Doch wenn ihr lieber chillen wollt,
könnt ihr auch Landstraßen befahr'n.

Irgendwann bekommt ihr Durst,
macht an 'nem Imbiss Stopp.
Esst dort 'ne große Currywurst
und kippt euch Wodka in den Kopp.

Besoffen geht's wieder onto the road,
doch das nicht very long.
Nach kurzer Zeit da seid ihr tot,
klebt unter'm Tankwaggon.

Am Himmelstor gibts Sektempfang,
man lockt mit Drogenfesten.
So muss man zu dem Schluss gelang'n:
Gestorben lebt es sich am besten.

Weimar, oh Weimar!
von Daniel

Dem deutschen Volk war nie was recht
Doch damals ging's ihm wirklich schlecht
Der erste Weltkrieg war vorbei
Mit ihm jedoch nicht das Geschrei

"Wer ist Schuld an dieser Schand
Und nicht treu dem deutschen Land?
Ich mag es nicht in Worte fassen
Doch wurden wir im Stich gelassen
Wir wollten gerade den Feind zerdrücken
Schon hatten wir einen Dolch im Rücken!"

Hindenburg sprach diese Worte
Einer von der üblen Sorte
Die Schuld schob er in aller Ruhe
Nun den Parteien in die Schuhe
Das war schlecht für Land und Leute
Was den Philipp gar nicht freute
Auch Karl Liebknecht war bestrebt
Dass die Ordnung weiterlebt

Räte oder Parlament
Oder was man sonst noch kennt
Steht dem Volk zur Auswahl nun
Keine Zeit sich auszuruh'n

Schon zieht man mordend durch das Land
Und steckt den ganzen Mist in Brand
Doch trotz der Fehden, die man zählt
Hat man ein Parlament gewählt

Die SPD war auch dabei
Und schon gab's eine Keilerei
Nicht genug, dass Extremisten
Kommunisten und Faschisten
Nichts besseres tun als aufzumucken
Und dem Chaos zuzugucken
Nein, die SPD, die hat noch Streit
- und war entzweit...
das tut mir leid...

Stichwort: Minderheit!
Als Regierung ist das schlecht
Im politischen Geflecht
Dann die Wirtschaftskrisenzeit
Und die nicht nur deutschlandweit

Das Ganze sollte langsam enden
Und um die Krise abzuwenden
Wird ein Brüning eingesetzt
Der das Parlament ersetzt
Doch hatte dieser leider Pech
Die Wirtschaftskrise ging nicht wech

Von Schleicher - diese fiese Sau -
war nicht nur rechts, er war auch schlau
Mit guten Freunden und 'nem Trick
dreht er dem Brüning einen Strick
Dieser geht und Franz tritt auf
Der war gar nicht scharf darauf
Doch Hindenburg zieht ihn ins Boot
"Er wäre sonst kein Patriot!"
Man hat ihn dann sogleich gebeten
Aus dem Zentrum auszutreten

Das war's mit Weimar, Ende - aus
Die Nazis sitzen jetzt im Haus.

Spaß an der Freude (in einer anderen Welt)
von TJ

Blitze zucken flink hinunter.
Regenmassen plätschern munter,
schwemmen Menschen in den Tod.

Schafe blöken ängstlich leise,
rufen so auf ihre Weise
doof nach Hilfe in der Not.

Niemand schert sich um die Herde,
als bebend auftut sich die Erde
und die Schafe runterschlingt.

In große Risse stürzt das Wasser,
hinterlässt ein Kunstwerk nasser
Leichen, und kein Vogel singt.

Die Sonne lächelt fröhlich munter
auf die triste Welt hinunter,
wärmt den Haufen ruhig und sacht.

Der Duft von toten Mannen gleitet,
während Gott von dannen schreitet
über Stock und über Stein.
und dabei von Herzen lacht,
Musste mal sein!

Die Turmuhr schlägt zwölf
von Daniel

Die Turmuhr schlägt zwölf - tief in der Nacht,
Laut schreiend bin ich aufgewacht.
Ich zittere stark - was war gescheh‘n?
Was hatte ich im Traum geseh‘n?

Der Mond scheint silbern auf das Land
Und staunend seh‘ ich Hand in Hand
Tote Kinder, tanzend im Glück
Um einen Brunnen, hin und zurück.

Ich gehe zu ihnen, will mit ihnen sprechen
Mit der Hand an der Brust, im Herzen ein Stechen
Sie tanzen weiter als wär' ich nicht da
Und dann nehm‘ ich ihre Blicke wahr

Ich folge ihnen und schaue hinab
Tief in den Brunnen, dort ist mein Grab
Das dunkle Wasser spiegelt den Mond
Ich erwarte den Tod, doch bleibe verschont

Meinen Nacken umfasst eine eiskalte Hand
Sie ist voll Zorn und drückt mich weit über den Rand
Ich stürze, ich haue hart gegen Stein
Und unten im Wasser verfliegt all mein Sein.

Ich will nur Luft, ich fühl‘ mich schwer,
Das Wasser füllt meine Lungen immer mehr.
Ohne Gnade zieht es mich in die Tiefe
Ich wünschte, ich läge Zuhause und schliefe
Selbst das Mondlicht kann ich nicht mehr sehen
Obwohl doch Sterne vor meinen Augen entstehen

Von jetzt an nur Finsternis, eisige Kälte
Bis ein Gefühl meine Seele erhellte
Ich spüre meine warme Decke, die mich umgibt
Während meine Hand sich unter das Kopfkissen schiebt

Es ist nichts geschehen, ich bin noch daheim
Nie fiel ich in einen Brunnen rein
Mit diesem Gedanken döste ich sacht
Und verstarb daheim noch in dieser Nacht.

Die Milch
von Daniel

Ich liebe Milch schon alle Tage
Und trink' sie täglich – keine Frage
Bei Sonnenschein, bei Regenschauer
Doch gestern nicht... da war sie sauer

Post!
von Daniel

Oho, was sind denn das für Geräusche?
Ein Auto, glaub ich, wenn ich mich nicht täusche
Ein Blick aus dem Fenster bestätigt es mir
Das Postauto hält grade vor meiner Tür
Was nimmt der Bote da denn heraus?
Ein Brief? Für mich? Ich halt es kaum aus!
Der Scheck vom Finanzamt? Mein Päckchen? So schnell?
Womöglich ’ne Nachricht von der NKL.
Oder ein Brief vom Chef, in dem er mir sagt,
Dass ihn seit Jahren ein Hirntumor plagt.
Vielleicht ist es auch, man weiß es ja nicht
Ein Schreiben der Liebsten, in dem sie verspricht…
Ach, ich kann’s kaum erwarten, ich öffne die Tür.
Da steht er, der Postmann, und sagt dann zu mir:
„Tschuldjen sie bidde, et jibt da'n Problem
Ihr Nachbars nich da, um dit hier entjejenzunehm
Entschuldjens dat Versmaß, ick bin heut schlecht druff
Also nehms jetz det Päckchen und machens nich uff.“

Der Lord (Teil II)
von Daniel

Noch einmal kommt der Lord vorbei,
Oh man, das gibt ne Sauerei.
Schon fliegen Eier, Tomaten, Wein;
Das soll sein Abendessen sein.

Seine Diener sammeln brav es auf
Und tun ein bisschen Pfeffer drauf.
Die Abgaben des Volkes – in seiner Wut
Schmecken dem Regenten gut.

„Wohlan“, befiehlt er seinen Mannen,
„Ziehen wir nun flugs von dannen.“
Doch des Erhabenen Eskorte,
War nicht von der treuen Sorte.

Das freut den aufgeregten Mob gar sehr,
Schon holt man Schwert und Forke her.
Sie wollen den Monarch durchbohren,
der sich selbst zum Lord erkoren.

Jetzt hat er wirklich Grund zum Schwitzen;
Sie lassen ihn auf Kohlen sitzen.
Die Hose brennt schon lichterloh,
Der Lord verbrennt, das Volk ist froh.

Sehnsucht nach Ruhe
von Daniel

Mit Augen seh ich, im Herzen fühl ich
Von nun an nichts mehr – nur noch dich.
Kann meine Gedanken nicht mehr lenken,
Die stets nach dir hin sich verrenken.
Bin seitdem ohne Rast und Ruh
Krieg nachts kaum ein Auge zu.
So sitz ich am Fenster – ganz allein
Umhüllt vom bleichen Mondenschein
Und wünscht, du könntest bei mir sein.

Just Love
von Daniel

My mind is stunned, my knees get weak,
My unsteady hand caresses your cheek.
Strokes through your hair and down your neck,
The palm of your hand calm on my leg.

A rush of shiver floods my feet
Whenever our glances meet.
I close my eyes – with trembling lips
And with my hands around your hips
My mouth comes closer now to yours...

May I Have A Word With Thee
von Daniel

My Lady, thou shall pardon me
My eyes have just discovered thee
I pray thee, don’t avert thy eye
‘Cause in pieces then my heart doth lie
Prithee don’t go ere thou hast heard
From a rogue like me an honest word

For by my troth I’ve never seen
A maiden who’s more gracious been
So give me leave and mark me well
Mark these words I have to tell

Thy beauty coverth nature’s pride
Thy lips and cheeks make flowers hide
And wouldn’t be this smile of thine
Exposing teeth that look so fine
The spring could shed his jealousy
Released will all creation be

I know I’m not a match for thee
I wasn’t, thus I will not be
And even though thou dislik’st me
My love lasts for eternity

Fie upon me for I durst
To speak to thee ere thou spok'st first
Fraught with shame I take my leave
Bethink my words, please do believe

Denn du bist fort
von Daniel

Die Sonne scheint in strahlender Pracht
Doch zu sehen vermag ich es nicht
Im Finstern bin ich aufgewacht
Denn ich bin hier und du bist es nicht

Und auch des Herbstes Waldesrauschen
Vermag mein Leid nur kurz zu trüben
Und sollt' ich ihm auch länger lauschen
Denn ich bin hier und du bist drüben

Die Vögel singen mir ihr Lied
Ersuchen meine Heiterkeit
Doch ist’s vergebens, nichts geschieht
Denn du bist fort für lange Zeit

Noch weiß ich, wer mein Herz verleitet
Vermisse von dir jedes Wort
Ich hätte dich so gern begleitet
Doch ich bin hier und kann nicht fort

War es einmal?
von TJ

War es einmal, dass nichts so war
Wie es im Märchen üblich
Das fragten sich zwei Mädchen einst
Die eine hässlich, eine niedlich.

Ist nicht das Aussehen nichtig, fragst
Du dich, und das ganz richtig.
Das Äußere der beiden ist
Jedoch fürs Märchen wichtig.

Lockt Schönheit einen Prinzen an
Der dann mit ihr anbandelt
So wird ein hässlich Entelein
In einen Schwan verwandelt.

Lieblich lächelnd lockte jene
Prompt den Prinzen an
Und noch einen und noch einen
Das war freilich nicht der Plan.

Alle Männer schienen sich
Nun um die Maid zu scharen
Da waren sogar Männer bei
Die keine Prinzen waren.

So hatte sie das nicht gewollt
Sie konnte keinen leiden
Und konnte sich nun schließlich
Nur für keinen Mann entscheiden.

Charmant umwarb da jedoch einer
Nur das unschön Mädchen fein
Denn er sah statt auf das Äußre
In des Mädchens Herz hinein.

Hocherfreut erstrahlte sie, das
Konnte man von weitem sehn
Und wie sie da so strahlte, war
Sie plötzlich wunderschön.

Es war einmal ein Mädchen süß
Das an ein Märchen glaubte.
Dem eine Horde Eiferer
Schnell diesen Irrsinn raubte.

Keine glaubte so wie sie
Die hässlich vorher war
Dass Märchen wahrlich wirklich sind.
Und auf die Frage, wars einmal
War ihre Antwort klar.

Radikal
von Daniel

Revolutionen, Aufstand und auch Mord
Praktizieren wir in einem fort
An einem Tag gleich viele Male
Wir sind halt freie Radikale

From One In Paradise
von TJ

Though sun is laughing down on me
It is raining in my heart,
A rain of tears, I cry for thee
Because we live apart.
I am fettered here. Love, set me free!

Last night the inner darkness told
Me “Thou hast to leave this fortress cold!”
I ran, ran, but I just stood still.
I want to reach thy hand to hold
My nice dreams to fulfil.

Long time ago we have been parted
And thou must be appalled.
Thou must be broken-hearted.
But I am surrounded, I am walled.
But why art thou retarded?

I am not to blame for I have gone,
I was snatched away from thee.
I tried to go, to escape, to flee
But ways out here were none.
I am fettered here. Love, set me free!

Zum Abschied
von Daniel

(verfasst anlässlich der letzten Chemiestunde)

Phosphor, Stickstoff und Selen,
Ich sage euch: Auf Wiedersehn.
Adieu, ihr Gase und Metalle,
Schon jetzt vermisse ich euch alle.
Denn stets lebte ich für Brom und Zinn;
Nie kam mir andres in den Sinn.
So schöne Versuche mit Fluor und Blei;
Auch dieser Spaß geht bald vorbei.
Nun gut – ich gebe zu – es war
Nicht immer alles wunderbar.
Am Anfang war’s ja noch ganz herrlich,
Aber jetzt doch mal ganz ehrlich:
Substitutionen und Ketone
Intressierten mich doch nicht die Bohne.
Aber Kopf hoch, Calcium und Astat,
Radon, Bismut, Eisenspat.
All die Säuren und auch Fette,
Reaktionen an der Seitenkette,
Mögen bitte weiterhin
Beflügeln aller Menschen Sinn.
Und, liebe Chemie, wenn ich jetzt gehen muss,
Verzichte auf den Abschiedskuss.
Denn in meinem Leben – so wird’s sein
Nimmst einen festen Platz du ein;
In Form von Seife, Drogen, Alkohol.
Ich sage dir: So leb denn wohl.

Der Welten Lohn
von Daniel

1. Versuch
Hier liegt ein Freund von uns, ganz bleich und fahl.
Sein Leben war – nun ja – normal.
Er lebte bescheiden und war für uns da,
Was soll ich groß sagen, wir kannten ihn ja.
Ein netter Kerl, aber weltfremd und prüde...
Ach, lasst uns nach Hause gehen; was bin ich müde.

2. Versuch
Wir haben uns hier versammelt, im Namen von Gottes Kind,
Ich begrüße all die, die tatsächlich gekommen sind.
Wir wollen gedenken diesem ehrbaren Mann...
Wann fängt noch mal das Fußballspiel an?
Okay, dann ist hier Schluss, ich fasse mich kurz:
In Wahrheit war er uns doch eigentlich schnurz.

3. Versuch
Nun gut, ein weit’res Mal betrauern wir
Den guten Christ, ein Feind der Gier.
Er war stets ehrlich, wollt‘ nie betrügen,
Hoffen wir, dass diese Worte endlich genügen.
Und nun, liebe Trauergemeinde, halte aus,
Auf uns wartet ein feudaler Leichenschmaus.

Letzter Versuch
Nicht zu fassen, was der Dichter mit uns macht,
Habt ihr eure Blumen mitgebracht?
Dann rein ins Loch und zugescharrt,
Auf dass er für immer dort unten verharrt.
Bald wird es regnen, am Himmel lagert’s sich dicht;
Und so wichtig war er nun auch wieder nicht.
Ach, was soll’s, es ist eine Qual!
Langsam reicht’s mir mit – wie hieß er noch mal?

Die saturierte Gesellschaft
von Daniel

Macht ja nichts, ist doch egal,
Alles wirkt total banal.
Es gibt nichts, was uns wirklich fehlt
Und zu den Mangelwaren zählt.
Wir woll’n auch nichts, wir sind zufrieden,
Wer nicht mehr will, lebt halt geschieden.
Und stirbt ein Kind, sei’s noch so jung,
Bei dieser Weltbevölkerung,
Kümmert’s keinen, ist doch klar,
Solang’ es nicht das eigene war.

Alle sind müde und satt und fett,
Führen ein Leben zwischen Kühlschrank und Bett.
Denn es fehlt das Glück, doch ohne Leid
Fehlt der Vergleich, der einem zeigt,
Wie gut es jedem wirklich geht.
Drum niemand von ihnen je versteht
Warum sie trotz der teuren, schönen Sachen
Sich noch Gedanken über Freude machen;
Was das sei und wie man’s fühlt.
Emotionen sind wie weggespült;
Ein stumpfer Geist in Fleisch gehüllt.

Schlussmoral:
Das Gute merkst du erst so recht
Ging es dir mal wirklich schlecht.

Mord
von TJ

Habt ihr ihn gesehen
meinen Sohn, meinen Sohn

Habt ihr von ihm gehört
einen Ton, einen Ton

Könnt ihr ihn verstehen
nur ein Wort, nur ein Wort

Ich bin ganz verstört
es war Mord, es war Mord

Ein Tag im Leben eines Aufgetragenen
von TJ

Ich ging an einem schönen Morgen
für meine Frau etwas besorgen.
Sie hat mir ein Geschäft genannt,
das sich auf einem Berg befand.

Und als ich so flanierte,
den Bergweg langspazierte,
da hörte ich von hinten
ein paar Leute hierher sprinten.

Und da schossen auch schon zwei
wie der Blitz an mir vorbei,
hinterher neunhundert sausend,
mindestens, wenn nicht gar tausend.

Ich wusste nichts vom Laufen, denn
ich war nicht auf dem Laufenden,
was hier so weltbewegend
los war in der Gegend.

Sie hasteten den Berg hinauf,
als wär dort Sommerschlussverkauf.
Sie stürzten, überrannten
unschuldige Passanten.

Und weil ich das ganz lustig fand,
bin ich dann einfach mitgerannt.
Ich lief zusammen mit den ander'n
den Berg hinauf, statt hochzuwandern.

Als jemand, den ich ruppte,
den Abhang runterschrubbte,
überlegte ich und dachte,
warum ich das hier eig'ntlich machte.

Eig'ntlich war ich doch gegangen,
um zum Laden zu gelangen,
doch anstatt jetzt was zu kaufen,
tat ich Amok laufen.

„Nein, ich habe einen Auftrag!
Ich muss tun, was meine Frau sagt!“
sprach ich stolz und frohen Mutes.
„Weißt du eig’ntlich, dass du blutest?“
„Was ist hier los? Was geht hier vor?
Warum spritzt Blut aus meinem Ohr?“
„Du blutest, Alter! Merkst das nicht?
Dir steckt da was, da, im Gesicht!“
 „Das sieht nicht gut aus“, sprach ein and’rer,
einer wie ich, ein treuer Wand’rer.
„Hast du dich denn noch nicht gefragt,
was dir da aus’m Kopf rausragt?

„Jetzt wo du’s sagst“, bemerkte ich,
„du hast ganz Recht, stimmt eigentlich.“

„Dir hat jemand, wie soll ich sagen.
nen Walkingstock durchs Hirn geschlagen.
Doch da’s dir ausm Ohr rausblutet,
ist das wohl schlimmer als vermutet.“

Walkingstöcke durch die Birne
sind recht schädlich für Gehirne.
Das hat auch prompt ein Arzt erkannt,
der kam von hinten angerannt.

„Wie geht denn das? Also ich mein …
das müsste eig’ntlich tödlich sein.
Verspür’nse nicht, wie soll ich sagen,
jegliche Art von Unbehagen?“

„Mein Ohr blutet, das seh’nse doch!“
„Herr Doktor, wie lang’ hab’ ich noch?“
„Nun ja, das ist nicht leicht zu sagen.
Wir sprechen von Stunden, vielleicht Tagen.“

„Mal angenomm’, ich stürbe morgen,
- denn ich muss ja noch was besorgen -
da frag ich mich, wie das wohl wär’
mit meiner Frau im Bett nachher.“

„Ja, bück dich, du devote Sau!
Ich bin der Boss, du nur die Frau!
Und machst du es nicht genau so,
hast du gleich noch ein Loch im …“

„Oh mein Gott, so darf ich nicht mal denken!
Wenn sie das wüsst, würd sie das kränken.
Doch frag ich mich, wie werd ich bloß
den Stock aus der Visage los?“

„Nur keine Angst, die Rettung naht!
Ich hab dafür nen Apparat.
Den hab ich auf dem Berg da oben
aus dem Ufo raus gehoben.“

„Wie Ufo? Was für‘n Ufo denn?“
„Wat meinst du, warum ich hier renn‘?“
„Genau, wir woll’n das Ufo seh’n!“
„Sowas ist hier noch nie gescheh’n“
 „So, der Walkingstock ist raus,
das sieht auch gleich viel besser aus.“
Da hörte man aus allen Mündern:
„So lasst uns jetzt das Ufo plündern!“

Sie rannten fast wie um ihr Leben.
Bald würd‘s im Ufo nichts mehr geben.
Zu spät, es gab echt gar nichts mehr.
Der Innenraum war komplett leer.

Ums Raumschiff rum stand eine Meute,
Leute mit und ohne Beute.
Und eine Frau dort stimmte ein.
„Das scheint ja meine Frau zu sein…“

„Ich bau‘ in meinen Traktor
den Ufo-Kernreaktor
und flieg damit davon
in Richtung Orion!“

„Ey Schatz, hör auf hier rumzuplerr’n!
Du musst mir jetzt mal was erklär’n.
Ich denke, du bist gehbehindert.
Und jetzt hast du das Wrack geplündert.“

„Nunja, äh, also es ist so:
Ich saß zuhause auf dem Klo
und konnt‘ das Ufo draußen seh’n
und, joar, dann konnt‘ ich wieder geh’n!“

„Ach so ist das, doch frag ich mich,
warum du eher hier bist als ich.“
„Um schneller hier herauf zu kommen,
habe ich den Lift genommen.

Doch nun erkläre du mir noch,
warum hast du im Kopf ein Loch?“
„Ich sag’s dir einfach und direkt:
ein Walkingstock hat drin gesteckt.“

„Na du machst Sachen, du Idiot,
stell dir mal vor, du wärst jetzt tot!
Doch Schluss jetzt mit dem Negativen,
ich geh jetzt und kauf‘ mir Oliven.“

Ja, ihr hört richtig, Kameraden.
Sie selber wollte in den Laden,
um dort ihr blödes Obst zu kaufen.
Ich bin umsonst hier hoch gelaufen.

Ende

Sternentraum
von Daniel

Unendlich weit, unendlich schwarz
Des Weltraums eisiges Gesicht
Zwischen Staub und Gas verliert sich
Der kalten Nebel schwaches Licht.

Doch inmitten dieser Wüste
Dort wo man eigentlich verlorn
Sieht der erschöpfte Wanderer
Einen kleinen Stern – grad neu geborn.

Sein sanftes Flackern wärmt den Raum
Und sein Schein erfüllt das Nichts
Es ist wie ein kleines Wunder
Dieses zarte Kind des Lichts.

Ach – so bleibe doch zur Rast
Gönne dir ein bisschen Ruh
So geschützt von seinem Glanze
Schließe beide Augen zu.

So ein Ort birgt Liebe, Glück und Freude
Und auch Frieden kommt hinzu
Doch ich bleibe hier auf dieser Erde
- denn mein Stern: Das bist du!

The Day After
von Daniel

The curtains wave slowly in sticky air
And rests of old vomit stick in my hair
Face down on the floor, arms and legs spread
I chew on a pizza - from under my bed

Remembering last night full of cheer, joy and fun
I'm asking myself where my trousers have gone
Unable to think, 'cause of pain in my brain
I'm trying to creep, but it is all in vain

First moving my arms, then careful my neck
I manage to turn myself on my back
Unconsciousness calls me, but I'm too drunk to hear
Surrounded by nachós and bottles of beer
"Heavenly father, how can this be,
Why did this party happen to me?!"